Goliath-Sammlung in Deutschland – Eine seltene Sammlung der zerstörerischen Minen des Zweiten Weltkriegs..H
Während des Zweiten Weltkriegs setzte die deutsche Wehrmacht auf zahlreiche innovative Waffensysteme, die darauf abzielten, taktische Vorteile auf dem Schlachtfeld zu erzielen. Eine dieser außergewöhnlichen Entwicklungen war der sogenannte Goliath – ein kleines, ferngesteuertes Kettenfahrzeug, das Sprengladungen zu feindlichen Stellungen transportieren konnte. Diese einzigartigen Waffensysteme, offiziell als Leichter Ladungsträger Goliath bekannt, waren die ersten ihrer Art und gelten heute als Vorläufer moderner unbemannter Bodenfahrzeuge (UGVs).
Der Goliath wurde 1942 von der deutschen Firma Borgward in Bremen entwickelt. Ziel war es, eine kleine, wendige und schwer erkennbare Einheit zu schaffen, die in der Lage war, befestigte Stellungen, Panzer und andere strategisch wichtige Ziele aus sicherer Entfernung zu zerstören. Der Goliath war etwa 1,5 Meter lang, 0,85 Meter breit und wog je nach Modell zwischen 370 und 430 Kilogramm. Angetrieben wurde er entweder von einem Elektromotor (Sd.Kfz. 302) oder einem Benzinmotor (Sd.Kfz. 303), der ihm eine Geschwindigkeit von etwa 10 km/h ermöglichte.
Das Fahrzeug konnte über ein 650 Meter langes Kabel ferngesteuert werden, das sowohl die Steuerbefehle als auch die Energie für die frühe elektrische Version lieferte. Die spätere Version mit Benzinmotor verfügte über eine Funksteuerung, was die Reichweite deutlich erhöhte. Der Goliath trug in seinem Inneren eine Sprengladung von bis zu 100 Kilogramm, die stark genug war, um Panzern und Bunkern erheblichen Schaden zuzufügen.
Diese Fahrzeuge wurden vor allem an der Ostfront, in Italien und in der Normandie eingesetzt, um feindliche Verteidigungslinien zu durchbrechen oder Hindernisse wie Minenfelder zu räumen. Sie waren jedoch aufgrund ihrer langsamen Geschwindigkeit, der Anfälligkeit für Beschuss und der hohen Herstellungskosten von etwa 3000 Reichsmark pro Stück nicht so effektiv wie erhofft.
Obwohl der Goliath eine beeindruckende technische Leistung darstellte, gab es zahlreiche Herausforderungen. Die dünne Panzerung konnte nicht einmal leichten Infanteriewaffen standhalten, und das Kabelsystem war oft anfällig für Beschädigungen. Zudem war das Fahrzeug relativ laut und leicht zu entdecken, was es zu einem bevorzugten Ziel für feindliche Soldaten machte. Viele Goliath-Einheiten wurden daher zerstört, bevor sie ihre Ziele erreichten.
Trotz dieser Schwächen markierte der Goliath einen wichtigen Schritt in der Entwicklung von ferngesteuerten Waffensystemen. Er war ein früher Vorläufer moderner Drohnen und ferngesteuerter Kampfroboter, die heute in vielen Armeen weltweit zum Standard gehören. In Museen und Sammlungen weltweit sind diese seltenen Relikte aus der Kriegszeit noch heute zu sehen und erinnern an die technologische Kreativität, aber auch die zerstörerische Kraft der damaligen Zeit.
Heute sind die verbleibenden Goliath-Einheiten extrem selten und bei Militärsammlern hochgeschätzt. Sie gelten als technisches Kuriosum und als Symbol für die innovationsgetriebene, aber oft verzweifelte Strategie der deutschen Wehrmacht in den letzten Jahren des Krieges. Einige dieser Einheiten wurden in Museen restauriert und stehen heute als Mahnmal für die Schrecken des Krieges und die rasante Entwicklung der Waffentechnologie.